Chlorothalonil-Metaboliten: Eine Herausforderung für die Wasserversorgung

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Das Pestizid Chlorothalonil wurde seit den 1970er Jahren in der Schweizer Landwirtschaft eingesetzt. Heute werden die Metaboliten (Abbau- oder Transformationsprodukte) von Chlorothalonil verbreitet im Trinkwasser nachgewiesen. Seit dem 12.12.2019 gilt für alle ChlorothalonilMetaboliten ein Trinkwasser-Höchstwert von 0.1 µg/L [1].
Das Breitbandfungizid Chlorothalonil kam sowohl auf landwirtschaftlichen Flächen (z.B. Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Reben) als auch auf nicht-landwirtschaftlichen Flächen (z.B. Golfplätze) zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten zum Einsatz. Von 2008 bis 2018 lagen die Verkaufsmengen in der Schweiz zwischen 32 und 66 Tonnen pro Jahr. Damit zählte Chlorothalonil in mehreren Jahren (2008, 2010- 2014, 2017) zu den zehn meist verkauften Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen in der Schweiz. Seit dem 1. Januar 2020 gilt ein Anwendungsverbot.
Überschreitungen des Trinkwasser-Höchstwerts sind vor allem in Grundwasservorkommen zu erwarten, in deren Einzugsgebiet Ackerbau betrieben wird. So wurde Chlorothalonil hauptsächlich auf Ackerkulturen angewendet, in geringeren Mengen jedoch auch auf Zierpflanzen und Rasenflächen. Grundwasser mit höher gelegenem Einzugsgebiet (ohne Ackerbau) ist vermutlich nicht oder nur geringfügig belastet. In Rohwasser aus grösseren Oberflächengewässern (z.B. Rhein, Zürichsee) liegen die Konzentrationen an Chlorothalonil-Metaboliten in der Regel unter 0.1 µg/L.

Untersuchungen Wasserversorgung Bauma
 Im Rahmen von durchgeführten Untersuchungen des Trinkwassers im Versorgungsgebiet der Wasserversorgung Bauma, konnten keine Rückstände von Chlorothalonil Metaboliten nachgewiesen werden. Die Untersuchungen wurden durch das kantonale Labor Zürich durchgeführt.

13. August 2020

Tiefbau- und Werkkommissison